Die wichtigste Fragestellung, die die PH-Metrie beantworten kann, ist die Nicht Erosive Reflux Erkrankung (Disease) (NERD), bei der sich endoskopisch ein Normalbefund zeigt. Auch eine Übersäuerung des Magens (Zollinger Ellison Syndrom) oder die Frage, ob ein teilentfernter Magen noch Säure produziert, kann diagnostiziert und geklärt werden.
Eine Erweiterung der PH-Metrie ist die Impedanz-PH-Metrie, bei der neben der Säure in der Speiseröhre, über eine elektrische Widerstandsmessung auch der Flüssigkeitsreflux in die Speiseröhre (ob sauer oder nicht sauer) gemessen wird. Patienten mit einem nicht sauren Reflux werden verständlicherweise von einer Säureblockade nicht profitieren.
2. Ösophagusmanometrie (Druckmessung der Speiseröhre)
Zur umfassenden Behandlung unserer Patienten mit einer gastroösophagealen Refluxerkrankung haben wir im Jahr 2017 unser Angebot um die Druckmessung in der Speiseröhre erweitert. Klassische Muskelerkrankungen der Speiseröhre sind die verschiedenen Formen einer Achalasie, bei der vergrößerte und überaktive Muskeln die Speiseröhre bis zur Schluckunfähigkeit verschließen können. Wichtig ist diese Untersuchung aber auch bei der Beurteilung, ob operative Verfahren bei der gastroösophagealen Refluxerkrankung Sinn machen. Hier sei vor allem auf das sogenannte Endostim®-Verfahren verwiesen, welches wir in Zusammenarbeit mit Oberarzt Mohammad Dawud von der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Ebern implantieren.
3. H2- Exhalationstests
Bei den H2- Exhalationstests wird die Anzahl der Wasserstoffatome in der Ausatemluft eines Patienten gemessen. H2 (Wasserstoff) entsteht im Darm immer dann (und wird abgeatmet über die Lunge), wenn bestimmte Zucker nicht im Darm aufgenommen werden, sondern von Darmbakterien in H2 verstoffwechselt werden. Der nicht verstoffwechselte Zucker und die sich gut vermehrenden Darmbakterien verursachen dann Durchfall.
Durch Testung verschiedener Zucker kann der Grund für chronische Durchfälle herausgefunden werden. Getestet wird zunächst die Passagezeit durch den Dünndarm mit Lactulose als Testsubstanz. Danach wird dann mit Fructose, Lactose, Sorbitol und Saccharhose auf eine Zuckerunverträglichkeit getestet. Mit Glucose kann eine bakterielle Fahlbesiedlung des Dünndarmes diagnostiziert werden. Leider sind die Tests recht zeitaufwendig. Es kann nur ein Test am Tag durchgeführt werden; jeweils nüchtern und über drei Stunden (bei viertelstündlicher Messung der Atemluft).